ETF Auswahl Kriterien: So finden Sie den passenden ETF
ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie ermöglichen Anlegern, in eine Vielzahl von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe zu investieren, ohne diese einzeln kaufen zu müssen. Ein entscheidender Vorteil von ETFs ist ihre einfache Handhabung und Transparenz. Sie sind kostengünstig, flexibel und bieten eine breite Streuung des Risikos, was sie für Privatanleger besonders attraktiv macht. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds verfolgen ETFs meist einen passiven Ansatz, indem sie einen Index wie den MSCI World oder den DAX abbilden. Das spart Kosten und macht sie für langfristige Investments interessant. Doch welche Kriterien sollten Sie bei der Auswahl eines ETFs beachten?
Die wichtigsten Auswahlkriterien für ETFs

Die Wahl des richtigen ETFs hängt von mehreren Faktoren ab. Je nach Ihren finanziellen Zielen und Ihrer Risikobereitschaft sollten Sie sich mit den folgenden Kriterien auseinandersetzen.
Kosten und Gebühren
Die Kosten eines ETFs sind ein entscheidender Faktor, da sie direkt die Rendite beeinflussen. Neben der sogenannten Total Expense Ratio (TER), die die jährlichen Verwaltungsgebühren des Fonds beschreibt, können auch Handelskosten oder der Spread – die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis – ins Gewicht fallen. Niedrige Kosten bedeuten, dass mehr von Ihrer Investition tatsächlich arbeitet, anstatt in Gebühren zu fließen.
Diversifikation und Risiko
ETFs bieten von Natur aus eine gewisse Diversifikation, da sie einen Index oder eine Gruppe von Vermögenswerten abbilden. Dennoch ist die Art der Diversifikation entscheidend: Investiert der ETF nur in einen bestimmten Sektor oder eine Region, steigt das Risiko. Je breiter aufgestellt der Fonds ist, desto besser verteilt sich das Risiko – ein zentraler Vorteil von ETFs.
Performance und Tracking-Error
Die Performance eines ETFs beschreibt, wie erfolgreich der Fonds seinen zugrunde liegenden Index nachbildet. Ein wichtiger Aspekt dabei ist der Tracking-Error, also die Abweichung zwischen der Wertentwicklung des Fonds und seines Referenzindex. Ein niedriger Tracking-Error weist darauf hin, dass der ETF effizient arbeitet und die Indexentwicklung präzise widerspiegelt.
Größe und Liquidität des Fonds
Die Größe eines ETFs kann ein Indikator für Stabilität sein. Größere Fonds haben meist geringere Spreads und sind einfacher handelbar. Die Liquidität spielt ebenfalls eine Rolle: Je mehr Anleger in den ETF investieren, desto einfacher können Sie Ihre Anteile kaufen oder verkaufen, ohne dass der Preis stark beeinflusst wird.
Welche Rolle spielen Kosten bei der ETF-Auswahl?

Kosten sind ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines ETFs, da sie direkt die Rendite schmälern können. Es ist wichtig, die verschiedenen Kostenarten zu kennen und zu berücksichtigen.
TER (Total Expense Ratio)
Die TER ist die Kennzahl, die die jährlichen Verwaltungskosten eines ETFs ausdrückt. Sie umfasst unter anderem die Gebühren für die Fondsverwaltung und die Lizenzkosten für die Nachbildung eines Index. Eine niedrige TER ist für langfristige Investitionen vorteilhaft, da sie weniger von Ihrer Rendite abzieht. Typischerweise liegt die TER bei ETFs zwischen 0,05 % und 0,5 %. Weitere Details zu diesem Thema finden Sie im Artikel über TER (Total Expense Ratio) ETF Kosten.
Zusätzliche Gebühren wie Handelskosten
Neben der TER sollten Sie auch die Handelskosten beachten, die beim Kauf oder Verkauf eines ETFs anfallen. Dazu gehören beispielsweise Ordergebühren Ihrer Bank oder die Börsengebühren. Der Spread, also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, kann bei weniger liquiden ETFs ebenfalls relevant sein. Diese zusätzlichen Kosten können sich vor allem bei häufigen Trades summieren und Ihre Rendite schmälern.
Wie wichtig ist die Diversifikation bei ETFs?

Eine gute Diversifikation ist das Herzstück eines soliden Investmentportfolios und einer der Hauptgründe, warum sich viele Anleger für ETFs entscheiden. Doch wie sieht eine optimale Diversifikation aus?
Regionale Diversifikation
Regionale Diversifikation bedeutet, dass der ETF in Unternehmen aus verschiedenen Ländern oder Regionen investiert. So können Sie das Risiko minimieren, das durch wirtschaftliche oder politische Ereignisse in einer bestimmten Region entstehen könnte. Ein globaler ETF wie der MSCI World ist ein gutes Beispiel für eine breite regionale Streuung. Mehr über diesen ETF-Typ erfahren Sie unter MSCI World ETF.
Sektorale Diversifikation
Neben der geografischen Verteilung ist auch die Streuung über verschiedene Sektoren wichtig. Ein ETF, der nur in Technologieunternehmen investiert, ist anfälliger für Marktschwankungen in diesem Bereich. Diversifizieren Sie daher über Sektoren wie Gesundheit, Finanzen, Industrie und Konsumgüter, um Ihr Risiko weiter zu reduzieren.
Anzahl der enthaltenen Werte
Die Anzahl der enthaltenen Werte im ETF gibt einen Hinweis darauf, wie breit das Investment gestreut ist. Ein ETF mit 500 oder mehr Einzeltiteln bietet in der Regel eine bessere Risikostreuung als ein Fonds mit nur 30 Unternehmen. Dennoch sollte die Qualität der enthaltenen Werte nicht außer Acht gelassen werden – viele Titel allein garantieren keine stabile Rendite.
Fazit: Den perfekten ETF finden
Die Auswahl des richtigen ETFs hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Sie sorgfältig abwägen sollten. Kosten, Diversifikation, Performance und Liquidität spielen dabei eine zentrale Rolle. Überlegen Sie sich zunächst, welche Ziele Sie mit Ihrer Investition verfolgen und wie Ihre persönliche Risikobereitschaft aussieht. Mit einer bewussten Auswahl können ETFs eine hervorragende Möglichkeit sein, langfristig und kosteneffizient Vermögen aufzubauen.
Wenn Sie sich näher mit den Grundlagen beschäftigen möchten, lesen Sie den Artikel Was ist ein ETF.
FAQ zum Thema Etf auswahl kriterien
Was sind die wichtigsten Kriterien bei der ETF-Auswahl?
Die wichtigsten Kriterien sind Kosten, Diversifikation, Performance, Liquidität und die Größe des Fonds.
Wie beeinflussen die Kosten die ETF-Performance?
Höhere Kosten können die Rendite schmälern. Achten Sie auf niedrige Verwaltungsgebühren und Tracking-Differenzen.
Sollte ich nur große ETFs wählen?
Große ETFs bieten oft mehr Liquidität und Stabilität, aber auch kleinere ETFs können interessant sein, je nach Strategie.




